Klavierservice - Reinigen, Regulieren, Stimmen


Lassen Sie es bitte nicht soweit kommen ...

verschimmelte Hammerköpfe
zerstörte Klaviatur
komplett zerstörtes Klavier

Damit Sie immer Freude an Ihrem geliebten Instrument haben, sollten Sie es selbst auch gut pflegen und zusätzlich regelmäßig, mindestens einmal im Jahr, von einem erfahrenen Klaviertechniker überprüfen lassen. Ganz egal ob es ein altes Erbstück, ein gebraucht gekauftes Klavier oder ein Neuklavier ist, eine ständige Pflege sowie eine regelmäßige, qualifizierte Wartung und Stimmung ist immer erforderlich. 


Was Sie alles selbst durchführen können:

  • Den richtigen Aufstellort wählen

1. Raumklima

Stellen Sie Ihr Klavier oder Ihren Flügel nach Möglichkeit an einem gut klimatisierten Ort auf. Bei einer Temperatur zwischen 19 und 24 °C und einer nur gering schwankenden rel. Luftfeuchtigkeit von 50 - 60% haben Sie sehr gute Bedingungen am Aufstellort. Stellen Sie Ihr Instrument aber nicht an einer Außenwand oder in der unmittelbaren Nähe von Fenstern, Heizkörpern oder Öfen auf. Vermeiden Sie am Aufstellort ebenso eine direkte Sonneneinstrahlung oder einen ständigen Durchzug. Fußbodenheizungen sind für uns sehr angenehm, bei Ihrem Instrument kann es aber durch die ständig aufsteigende Wärme zu Rissbildungen im Holz durch Austrocknung kommen. Wenn Sie Ihre Fußbodenheizung nicht partiell regeln können, empfehle ich Ihnen ein Klimakontrollsystem, das von mir in das Klavier eingebaut wird und im Inneren des Instruments die Luftfeuchtigkeit konstant auf z.B. 50% hält.

 

2. Akustik

Nicht nur die klimatischen Verhältnisse sondern auch die akustischen Eigenschaften sind beim Aufstellen eines Klavieres oder Flügels zu beachten. Stellen Sie ein Klavier an einer durchgehenden Wand nach Möglichkeit so auf, dass nach oben, nach links und nach rechts mindestens 50 cm frei sind. Haben Sie die Möglichkeit das Klavier an einer Wand aufzustellen, die mindestens 2,80 m breit ist, so erreichen Sie dadurch einen schönen, ausgewogenen Bass.

Das Zimmer sollte für ein Kleinklavier mit 110 cm Höhe idealerweise mindestens 20 qm Fläche haben. Je größer das Klavier, umso größer sollte der Raum sein. Ein großes Klavier mit 130 - 140 cm sollte schon in einem 30 - 40 qm Raum stehen. Entsprechendes gilt auch bei Flügeln. Ein Stutzflügel bis 140 cm sollte eine Raumgröße von mindestens 40 qm und ein großer 180 cm Salonflügel braucht schon mindestens 60 qm. Konzertflügel ab 200 cm sind auch nur für den Konzertsaal geeignet. 

Ein kaum möblierter Raum mit hartem Bodenbelag, Fliesen oder Laminat, hat nahezu keine Absorption und reflektiert die Schallwellen fast vollständig. Der Klavierklang wird dadurch hart, laut und verhallt stark. Im Gegensatz dazu bewirken langflorige Teppiche, schwere Vorhänge und andere sehr schallabsorbierende Einrichtungsgegenstände eine starke Dämpfung des Klavierklangs. Es gilt zwischen diesen beiden Extremen ein Mittelmaß zu erreichen. Ich berate Sie gerne hinsichtlich der Verbesserung der Raumakustik für Ihr Instrument. Eine Intonation des Instruments hilft hier noch weitere Verbesserungen des Klangbildes und der Klangdynamik zu erreichen.

  • vor Staub und Sonneneinstrahlung schützen

Schließen Sie die Tastaturklappe und beim Flügel auch den Deckel, wenn Sie Ihr Instrument nicht benutzen, damit kein Staub eindringen kann. Schützen Sie Ihr Instrument auch vor einer direkten Sonneneinstrahlung, welche zu einer unschönen Verfärbung der Oberfläche führen kann.

  • die Oberfläche und die Klaviatur reinigen und pflegen

Im Klavier-Fachhandel gibt es für Ihr Instrument die richtige Politur und andere geeignete Pflegemittel, mit denen Sie die Oberfläche behandeln können. Benutzen Sie aber bitte keine handelsüblichen Möbelpflegemittel, da diese aufgrund der verwendeten Silikone und Wachse für Klavierlacke ungeeignet sind. Verwenden Sie zum Auftragen nur sehr weiche Tücher. 

Die Tastatur können Sie mit einem ganz leicht angefeuchteten Ledertuch reinigen, wobei Sie aufpassen müssen, dass keine Feuchtigkeit zwischen die Tasten gelangt und so ins Holz eindringen kann. Verwenden Sie keine agressiven Putzmittel.


Was Sie nur von einem Fachmann erledigen lassen können:

  • Reinigung und Pflege des Innenlebens Ihres Instrumentes

Der Innenraum wird hierbei zunächst gründlich gereinigt. Wenn sich unterhalb der Tasten im Spieltisch, was kaum zu vermeiden ist, Staub und Schmutz angesammelt hat, so werden hierzu die Tasten herausgenommen und die Verschmutzung entfernt. Hierbei kann auch gleich der einwandfreie Sitz der Tasten, die Lager und deren Garnierung, sowie die Tastenhöhe und der Tastentiefgang kontrolliert und ggf. nachjustiert werden. 

  • Regulierung - Einstellen der Stellglieder der Klaviermechnik

Da alle mechanischen Teile des Klavieres beim Spielen ständig bewegt werden, kommt es dadurch natürlich mit der Zeit zwangsläufig zu verschiedenen Dejustierungen, die der Klaviertechniker korrigieren muss. Die wesentlichen Arbeiten sind hierbei:

  1. Die Tastenlagerung, Tastenhöhe und den Tastentiefgang kontrollieren und ggf. nachjustieren.
  2. Die Pilote am Ende der Taste so einstellen, dass wieder ein optimaler Abstand zum Hebeglied hergestellt wird.
  3. Die exakte Ausrichtung der Hämmer auf die Chorsaiten einstellen, so dass alle Saiten gleich angeschlagen werden.
  4. Die Auslösung der einzelnen Hämmer an den Auslösepuppen der Mechanik korrigieren.
  5. Hammerköpfe oder Hammerstiele, deren Verklebung sich gelöst hat, wieder verkleben und ausrichten.
  6. Die korrekte Positionierung des Hammer-Fangs durch den Fänger am Fängerdraht.
  7. Den Halbgang richtig einstellen am Dämpferlöffel.
  8. Die optimale Einstellung des linken und rechten Pedales.